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"Datenverschlüsselung: Eckpunkte vereinbart
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch Eckpunkte zur Datenverschlüsselung
beschlossen. Zentrales Anliegen sei der verbesserte Schutz deutscher Nutzer
des elektronischen Geschäftsverkehrs durch sichere Verfahren zur Verschlüsselung,
teilten das Innen- und Wirtschaftsministerium anschließend in Bonn
mit." Tsp 3.6.99 S. 4
"DATENSCHUTZ:
Das Bundeskabinett hat am Mittwoch Eckpunkte zur Datenverschlüsselung
beschlossen." BerlZtg 3.6.99 S. 7
"Datenschutz / Im Internet darf legal verschlüsselt
werden / Regierung legte Eckpunkte zur Kryptopolitik vor
... Mit ihrer grundsätzlichen Festlegung auf eine liberale
Kryptopolitik erteilt die Bundesregierung Forderungen aus den Reihen
der Sicherheitsbehörden nach einer Einschränkung der Verschlüsselung
eine Absage. Ein Sprecher des Innenministeriums sagte auf Anfrage, es gebe
zur Zeit keine Pläne, die Hersteller von Verschlüsselungssoftware
per Gesetz zur Hinterlegung ihrer Codes bei den Sicherheitsbehörden
zu verpflichten." ND 3.6.99 S. 11
Kommentar:
"Offen für Schlüssel
... Deutschland soll auch unter Rot-Grün die Ausfahrt Digitalzeitalter
nicht verpassen. Dafür aber ist die Entwicklung des elektronischen
Geschäftsverkehrs - E-Commerce - entscheidend, und die wiederum hängt
stark von Verschlüsselungstechnologien ab. ... Daß der Kabinettsbeschluß
dabei auch dem Schutz der Privatsphäre dient, ist ein angenehmer Nebeneffekt." ND 3.6.99
S. 4
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Interview
"'Die Polizei soll arbeiten müssen' / Phil
Zimmermann hat das Verschlüsselungsverfahren 'Pretty Good Privacy'
entwickelt und weltweit verbreitet. Aber PGP war nur der Anfang: Zimmermann
glaubt, daß sich mit dem Internet auch die Freiheit durchsetzen wird
... (taz:) 'Nur nicht für die Polizei. Die Regierungen
fast aller Staaten wollen ihr einen Zugang zu unseren privaten Schlüsseln
verschaffen.' (Zimmermann:) 'Auf die Regierung der USA wird seit Jahren
von der Computerindustrie Druck ausgeübt, und sie wird meiner Ansicht
nach ihre Haltung ändern. Sie hat in den letzten Jahren bereits nachgegeben.
Lediglich das FBI hält an der Hoffnung fest, Kryptographie zu
kontrollieren, aber meiner Ansicht nach steht die Bundespolizei damit in
der Regierung allein da.' ... ... Das FBI will Verbrechen bekämpfen,
das ist sein Job. Daran habe ich nichts auszusetzen, aber leider denkt
das FBI nur in den Kategorien der Probleme, mit deren Lösung es beauftragt
ist. Ihm fehlt der Blick für die Probleme, die auf die gesamte Gesellschaft
zukommen. Ich betrachte ebenjene Fragen, denen die Gesellschaft gegenübersteht,
wenn sie durch den Fortschritt in der Überwachungstechnologie ihre
Privatsphäre verliert. Meiner Ansicht nach sind das größere
Probleme als die paar Verbrechen mehr, die das FBI aufklärt, weil
es die elektronische Kommunikation mithören kann. Das FBI ist auch
ohne diesen Zugriff in der Lage, mit traditionellen forensischen Methoden
und allen anderen Untersuchungstechniken Verbrechen aufzuklären. ...
Überwachungstechnologie hat sich bis zu einem Punkt weiterentwickelt,
daß wir Gefahr laufen, eine Schwelle zu überschreiten, nach
der die Polizeiarbeit so einfach wird wie in einem Polizeistaat. ... Das
FBI und andere Strafverfolgungsbehörden sollen zwar die Möglichkeit
haben, das Recht, Überwachung einzusetzen, aber nur, wenn sie einem
Verdächtigen auf der Spur sind, und nicht gegen die ganze Gesellschaft.
... Mit PGP versuche ich, Werkzeuge zu entwickeln, die es Menschen auch
unter einer repressiven Regierung erlauben, einen Teil ihrer Privatsphäre
und ihre bürgerlichen Freiheiten zurückzugewinnen, und die ihnen
gegen die Macht der Regierung mehr eigene Macht verleihen.'" taz 3.6.99
S. 13
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"Vorsicht, Internet! Vatikan warnt vor neuem Medium
Der Vatikan hat vor den Gefahren des Internet gewarnt und die
Seelsorger ermuntert, das Medium verantwortlich zu nutzen." SZ 2./3.6.99
S. 17
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"Lauschangriff in Japan gebilligt
Das japanische Unterhaus hat eine umstrittene Gesetzesvorlage
gebilligt, die der Polizei Vollmachten zum Abhören von mutmaßlichen
Mitgliedern des organisierten Verbrechens gibt." FR 2./3.6.99
S. 2
"Japans Unterhaus billigt Lauschangriff / Kontrolle
von Telephon und E-Mail
Das japanische Unterhaus hat am Dienstag mit den Stimmen der
konservativen Koalition und der oppositionellen Buddhisten eine Reihe von
Gesetzen verabschiedet, die das Abhören privater Telephonleitungen
im Zuge von Ermittlungen wegen bestimmter Verbrechensarten wesentlich erleichtern.
Auch die Überwachung elektronischer Kommunikation wie E-Mail,
Internetverkehr oder Telefax ist künftig leichter möglich. ...
Die Ermächtigung zum Abhören erteilt ein Richter für zunächst
zehn Tage, insgesamt höchstens 30 Tage. Die Abhörprotokolle sind
beim Richter zu hinterlegen. In der Regel müssen abgehörte Personen
binnen 30 Tagen nach Abschluß dere Lauschaktion benachrichtigt werden.
Sie haben Anspruch auf Einsicht in die Protokolle. ... Die übrigen
Oppositionsparteien - Demokraten, Kommunisten und Sozialdemokraten - halten
die Abhörgesetze für verfassungswidrig." SZ 2./3.6.99
S. 10
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LOKALES
"Über Video-Kontrolle besorgt
Sachsen-Anhalts Datenschutzbeauftragter Kalk hat sich besorgt
über die zunehmende Überwachung des öffentlichen Raumes
durch Videokameras geäußert." Tsp 3.6.99 S. 5
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Berlin:
"Scientology-Affäre: Früherer V-Mann
schon 1997 auf D.(...) angesetzt?
Der frühere Verfassungsschutz-Informant ... P. hat offenbar
im Zusammenhang mit der Affäre um den Leitenden Polizeidirektor ...
D.(...) eine überraschende Aussage gemacht. Er sei bereits 1997
auf den Beamten angesetzt worden - also Monate bevor das anonyme Schreiben,
in dem D.(...) zu Unrecht als Scientologe beschuldigt wurde, im Frühjahr
1998 bei den Behörden einging. ... Gestützt auf angebliche Aussagen
des P. hatte der Verfassungsschutz D.(...) voreilig zum Sekten-Mitglied
erklärt. ... Innensenator Eckart Werthebach (CDU) dementierte am Mittwoch
die neuen Aussagen des früheren Geheimdienst-Mitarbeiters P.. Es handele
sich um die 'wirren Fantasien eines Mannes, der leider hier und da noch
Gehör findet'." WELT 3.6.99 S. 34
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